Fachwerksanierung und Modernisierung selbst durchführen

Fachwerksanierung und Pflege selbst durchführen

Steckbrief Fachwerk

 

Das Fachwerk hat mehr als ein Jahrtausend die Art und Weise ein Haus zu bauen in Mitteleuropa dominiert .
Es besteht aus einfachen Mitteln , die in bester Weise miteinander verbunden sind .
Dieser Stellenwert von Bauqualität lässt sich auch an zahlreichen Begriffen ablesen . So ist die Wand gebaut mit gewundenem Flechtwerk und die Anzahl der Ge-fache bestimmt das Ausmaß .
Erdacht und erbaut vom Zimmermann waren sie die dritte Haut des Bauern , Handwerker und Stadtbürgers .
Sie prägten das Bild nördlich der Alpen in der Schweiz , Deutschland , Frankreich , England , Holland , Belgien , Polen , Tschechien bis nach Rumänien und den Balkan .
Fachwerk ist eine Skelettbauweise , die hauptsächlich mit Eichenbalken erbaut und mit Lehm gefüllt ist . Wer solch ein Gebäude pflegen , erhalten oder gar einer modernen Wohnung anpassen möchte ,- für den ist dieser Artikel geschrieben .
Ein Fachwerkhaus braucht vor allem das Verständnis der historischen Bauweise und jahrhundertealter bewährter Baustoffe . Auf diesem Fundament erst kann eine Sanierung gelingen und es braucht keine Spezialfirmen .
Eine engagierte Bauherrenschaft kann gerade beim Fachwerk vieles selbst bewerkstelligen .

 

Basics über die Konstruktion für eine erfolgreiche Fachwerksanierung

 

Fachwerk ist im Grunde ein Skelett mit nicht tragenden Füllungen .
Die Art der Abbundkonstruktion unterscheidet zwei Varianten , die des Stockwerk-, und des Geschossbaus . Stab und Pfahlbauten gehören streng genommen auch dazu , doch sind solche Varianten eine Besonderheit , die in unseren Breiten erstens selten sind und wenn sie sich erhalten haben , dann liegt ihre Obhut meist in öffentlicher Hand .
Bestimmt hast du schon mal eine breite Giebelwand gesehen mit langen Streben , die sich über 2 Geschosse erstrecken . Häufig sind sie auch noch in ihrer krummen gewachsenen Form auf beiden Seiten gleich . Das ist die alte Form von Fachwerk und ein Abdruck aus dem Mittelalter .
Stockwerkbauten hingegen haben einen eigenständigen Aufbau pro Etage .
Traditionell sind die Balken aus Eichenholz , was lange Zeit bis zu den Anfängen der Industrialisierung mit der Axt geschlagen wurde . Auf dem Abbundplatz war es Aufgabe des Zimmermanns das Holz zu bearbeiten , aufeinander abzurichten und zu kennzeichnen .
Die Wände konnten dann später auf dem Bauplatz anhand der Abbundzeichen zusammengebaut werden . Gesichert waren die Knotenpunkte in der Regel mit Eichenholznägeln und etwas versetzt , so dass die Blatt -, Zapfen -, und Kammverbindung Zug bekam .
Der ganze Abbund war in der Wandstärke nicht einheitlich und so war nur die Außenseite , also die Bundseite bündig . Auch die Innenwände waren so abgebunden , dass die glatte Seite zum Flur hinzeigte .
Das Dach konnte entweder ein Sparren -, oder ein Pfettendach sein . Das Bild oben zeigt die langen Sparren , die mit dem Kehlbalken ein Dreieck ergeben .
Anders hingegen ein Pfettendach mit langen Balken entlang der Traufe und First . Sie mussten durch einen Dachstuhl gesichert werden . Der wurde beim Sparrendach häufig weggelassen und daher haben sie ein steiles Dach mit 55 bis 60° Neigung .

 

Gefache , – oft während der Fachwerksanierung leichtfertig entfernt

 

Kurz gesagt sind sie die sich aus der Skelettbauweise zwingend ergebenden Zwischenräume , die klassisch mit Lehm gefüllt sind . Um einer Trägerstruktur den nötigen Halt zu geben , stemmte der Zimmermann eine Nut in alle vier Seiten . Sie gaben den vertikalen Staken aus Eiche die nötige Ausrichtung und Halt . Anschließend bekamen sie eine Umwickelung mit Weide oder Birke . Der finale Lehmputz konnte so einerseits gut haften und zudem in die Nuten hineinquellen .
Der Lehm selbst war auch noch mit Bindemitteln versetzt wie Strohhäcksel .
Als erforderlichen Anstrich verwendeten die Handwerker Kasein als Bindemittel mit Kalk und Wasser ( Lasur – Rezeptur mit Kasein ) .
Kasein ist ein natürlicher Emulgator der Milch , der das Fett mit dem Wasser bindet und die wichtige Eigenschaft der Wasserbeständigkeit hat .

Neben der klassischen Ausfachung gibt es eine Reihe anderer mit Holz , Lehmziegel und Backsteinen . Letztere sind besonders im 19. Jhd in Norddeutschland verbaut worden , so wie in Hamburg nach dem Stadtbrand .
Das Eichenholz an sich ist äußerst haltbar bei richtiger Pflege und konstruktivem Holzschutz als Voraussetzung . Das Wasser sucht sich seinen Weg nach unten , wo es abtropfen kann . Dafür ist die Ausfachung oben leicht um etwa 2mm zurückgesetzt und läuft unten bündig aus .
Bauchige Kissen als Ausfachung sind was für den Innenbereich .

 

Baumaterial des Fachwerks von damals wie heute

 

Eine Beschaffung des Baumaterials war in der Geschichte in erster Linie abhängig von der regionalen Verfügbarkeit . Daneben gab es immer wieder Verordnungen zur Verwendung von Ersatzholz anstatt Eiche .
Die Gründe dafür waren zum einen schlicht eine Holzknappheit oder ein Verkauf , wie zum Beispiel nach Holland .
Etliche Spuren wie Löcher für die Flößerhaken , Absplitterungen und Risse geben einen Hinweis auf die Transportart und Herkunft . Mindestens ab dem 12. Jhd waren Flößer auf dem Rhein zu Gange .
Fichte und Tanne wurden der geringeren Witterungsbeständigkeit wegen im Innenbereich als Deckenbalken und anderem verbaut .
Eine eigentümliche Sicht des Mittelalters war die Verlegung von Deckenbalken mit der aufliegenden Breitseite . Spätestens Mitte des 19. Jhd war die Bauart überholt mit der Verwendung von hochkant aufliegendem Halbholz .
Für die Vermauerung der nötigen Sockel und häufig auch Keller boten sich Bruchsteine , Flusssteine , Findlinge , Feldsteine und solche von Wüstungen an . Die Aufgabe von Siedlungen und Ortschaften bot gerade im Mittelalter und auch darüber hinaus eine Gelegenheit sich Baumaterial zu besorgen .
Neben Holz ist Lehm eine häufig vorkommende Ressource , die in Niederungen durch Anschwemmungen von Ton , Quarzsand und Kalk entstanden ist . Ton als Baumaterial ist stark sorptiv , das heißt er nimmt viel Feuchtigkeit auf und trocknet wieder verhältnismäßig schnell .
Normalerweise wurde er mit Stroh vermischt .
Aus Stroh und Reet bestand im Mittelalter auch die Dachdeckung und die Tondeckung mit Mönch und Nonne kam erst im 14. Jhd auf .
Stein und gebrannter Ton kommt ebenfalls vor , so wie im Altmühltal die aufgelegten Solnhofer Platten auf einem dazu erforderlichem flachen Dach . Wales – England ist berühmt für den rot über grau bis anthrazitfarbenen Schiefer . Aus dem Harz , der Eifel und anderen Untertagebauten stammt der deutsche Schiefer . Schiefer ist versteinerter Schlamm aus einem Tongemisch und ist bei sorgsamer Verlegung sehr lange haltbar . Hinzu kommt , dass die Fachwerkhäuser ebenfalls eine Dachlattung aus beständiger Eiche bekamen .

 

Fachwerk des Mittelalters

 

Die Bauweise des komplett konstruktiven Fachwerks hat sich wohl von Frankreich aus verbreitet .
Sehr frühe Fachwerkhäuser hatten innen eine Halle mit bis zu 5 Metern Höhe , von der aus noch andere Räume abgingen . In Limburg existieren noch solche Häuser , die im weiteren Verlauf ihrer Geschichte umgebaut wurden .
Diese sehr ursprüngliche Weise mit dem Hausbau in erster Linie einen großen Raum zu schaffen , hat sich in England länger erhalten .
Eine bautechnische Weiterentwicklung war der Schwellenbau , der die Pfahlbaukonstruktion ablöste spätestens ab dem 12. Jhd. –
Die Parzellen der mittelalterlichen Planstadt orientierten sich an der maximalen Tragweite der freitragenden Balken von 12 Metern . Sie prägten das Bild des in die Länge gezogenenen Grundriss zwischen den Parallelstraßen .
Frankreichs städtischer Fachwerkbau ist geprägt durch hohe und schmale Fachwerkhäuser mit dem typischen Freigespärre .
Auch in deutschen Landen sind die Häuser in die Höhe geschossen und oft mit reichlich Zierfachwerk und Vorkragungen . Die Regentropflinie waren oft Grundstücksgrenzen und zogen sich durch die Traufgassen .
Meistens hatten Fachwerkhäuser in den Städten einen Keller , dessen Ausmauerung übererdig in den Sockel mündete .
Es kam auch vor , dass das Haus auf einer natürlichen Wasserquelle gebaut war oder einen eigenen Brunnen hatte .
Innenwände im Küchenbereich waren tlw. gemauert und der Boden konnte aus einer ca. 10cm dicken Schicht Stampflehm oder einem Gipsestrich sein .
Letzterer wurde auch häufig mit Zusatzstoffen wie Ziegelmehl , also gebrannter Ton vermengt .
Das gleiche dürfte wohl auch für den Kalkestrichboden gelten . –
Die Stroh -, und Reetdeckungen waren permanent der Brandgefahr durch Funkenflug aus den niedrigen Schornsteinen ausgesetzt . Erst im Ausgang des Mittelalters im 14. Jhd setzte sich allmählich die tönerne Dachdeckung durch .
Bei den Farben beschränkte man sich auf schwarz und erdfarben wie rot und ocker . Üppiger an farbigen Anstrichen wurden die Häuser erst mit der Renaissance . Als Bindemittel nahm man das Leinöl für das Fachwerk und Kasein auf die Gefache .
Sie haben sich über Jahrhunderte bewährt .

Fachwerk ab der Renaissance

 

Lehm und Holz waren nach wie vor die bewährten Materialien . Die Veränderungen waren hauptsächlich durch Verputz des Fachwerks und einer Hinwendung zu Steinbauten wie in Holland zu sehen . In deutschen Regionen setzte dies im Barock etwa zur Zeit des 30-jährigen Krieges ein .
Aber auch Freilegungen waren keine Seltenheit , solange das Erscheinungsbild nicht zu einheitlich war .
Die alltägliche Sicht des überbordenden Fachwerks hat mit Sicherheit den Formenschatz der Bevölkerung geprägt . Während der Geschossbau des Mittelalters mit dem Einbau von langem Krummholz und großen Gefachen dem Auge harmonische Proportionen darbot , wirken dagegen Stockwerkbauten mit der Vielzahl an kürzeren Riegeln , Ständern und Zierwerk teilweise unruhig .
Der Verputz ist aus meiner Sicht durchaus verständlich , zumal die ausschweifenden Formen ab dem Ausgang der Renaissance nicht in das konstruktive Fachwerk zu integrieren waren .
Nach dem westfälischen Frieden Mitte des 17. Jhd begann man Decken und Wände einzuziehen . Die oberen Stockwerke wurden häufiger genutzt und Neubauten bekamen ein zentrales Treppenhaus . Aber auch die Fenster wurden größer und moderner .
Giebelhäuser , die für ein einladendes Ambiente im Stadtinneren sorgen , wurden allmählich ab dem Jahre 1700 quergestellt mit der Traufseite zur Straße hin . Im Grunde der erste Vorreiter des Reihenhaus . Dazu bekamen die Häuser eine beidseitig gebaute Freitreppe mit einem zentralen Hauseingang und einen vollunterkellertem EG . Von Frankreich aus verbreitete sich auch das Mansarddach um 1730 , wodurch der Ausbau des Dachgeschoss einen zusätzlichen Reiz bekam und nicht zuletzt einen repräsentativen Charakter hatte .
Der zusätzliche Wohnraum deckte den Bedarf an aufkommender Nachfrage nach Mieträumen .
Mit den tlw. steilen Dachschrägen der Mansarddächer werden die Dächer nun auch mit Schiefer verkleidet . Werksteine mit klassizistischen Formen tragen ebenfalls dazu bei , die Fassaden zu verändern .

 

Fachwerk die letzten gut 200 Jahre

 

Eine Gewerbefreiheit ging mit der Industrialisierung Hand in Hand und Zünfte waren plötzlich aus dem Spiel . Mit Napoleon Bonaparte waren die Karten neu gemischt .
Das Planerische bekam gleichzeitig einen höheren Stellenwert und dies wurde fortan häufiger dem Architekten übertragen .
Auch ist das Eichenholz in Mitteleuropa knapp geworden und so wurden wieder vermehrt Nadelhölzer verwendet .
Dass Tanne gut auf Zug belastbar war , das wusste man spätestens seit den Exporten der Holländertannen für den Schiffsbau . Als Querverweis soll dir hier das Tannenprofil dienen !
Fachwerkbauten sind im 19. Jhd auch gleich während des Neubaus verputzt worden mit einem außen anliegendem Fenster-Blendrahmen . Damit entgegnete man der Gefahr der Hinterfeuchtung durch das Sammeln des Regenwassers auf dem Fenstergesims .
In manchen Gegenden mit erhöhtem Lehmvorkommen wurden industriell Backsteine gefertigt , die auch in die Gefache vermauert wurden . Typisch für Städte wie Lübeck und Hamburg , was nach einem Stadtbrand 1842 mit vielen Fachwerkhäusern wiederaufgebaut wurde .
Im Historismus ab Mitte 1900 ist das Fachwerk neben anderen neu aufgelegten Baustilen ein Stilelement . Kennzeichnend sind die abgefasten Kanten zwischen den Knotenpunkten .
Ab dem ersten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre in West-, und bis zur Wiedervereinigung in Ostdeutschland , – wurde die Instandhaltung vernachlässigt . Im Westen trat die Erkenntnis ein , dass nach dem Krieg mehr Fachwerkbestand beseitigt wurde als durch den Krieg .

 

Fachwerksanierung und Pflege des Fachwerkhaus

 

Da du in einem benachbarten Artikel über die Altbaumodernisierung hier Inspirationen findest , geht es im Folgenden nur um die Spezifikationen einer Fachwerksanierung .
Grundsätzlich ist die exakte Bestandsaufnahme erforderlich und im denkmalgeschützten Fachwerkhaus eventuell auch ein verformungsgerechtes Aufmaß .
Falls du die Fachwerksanierung selber durchführst , dann handle nach eigenem Ermessen . Das hört sich vielleicht etwas zu pauschal an , doch ich möchte dich mit dem Artikel in deiner Eigenverantwortung stärken . –
Immer wieder ist zu beobachten , dass ganze Häuser schief stehen . Die Setzungen sind meistens schon lange zur Ruhe gekommen und können nach einer Bodenbestandsprüfung korrigiert werden .
Aber auch durch partiell zersetztes Schwellenholz ist ein Absacken möglich .
In beiden Fällen kommt eine Sanierung im Sockel und Schwellenbereich in Frage .
Die Horizontalsperre wird entweder im Keller oder im Sockel verbaut , etwa 3-4 Ziegelstärken unterhalb der Kellerdecke oder darüber .
Häufiges Schadensbild sind zu reparierende Holzteile die wie im Schwellenbereich oder an deren Verbindung durch Nässe nicht mehr solide sind . Bei der Beschaffung von Ersatz ist es nicht damit getan gleich alt aussehendes Eichenholz zu nehmen . Auch müssen die Teile gleichermaßen außen oder innen verbaut gewesen sein . So kannst du auch frisches Eichenholz nehmen , das die einstigen Zimmerer verbauten ohne vorher zu trocknen . Zimmererlehrbücher betonen , dass frisches Holz nach dem Einbau weniger reißt als vorher getrocknetes .
Nach 3 Jahren etwa gleicht das eingebaute Frischholz dem alten in seiner verwitterten Farbe .
Ein Kalkputz sollte erst nach einiger Abtrocknung des Holzes aufgetragen werden , denn die Gerbsäure der Eiche kann austreten . Das ist ein absolut normales Verhalten und sollte vorher mit einkalkuliert werden .
Häufig bleiben die Balken ungestrichen und das ist auch ok , solange sie nicht dem Regen ausgesetzt sind . Falls doch ein Anstrich in Frage kommt , dann nimm enweder kaltgepresstes Leinöl pur oder mische es mit den gewünschten Farbpigmenten . Beides findest du im Shop unter Bindemittel und Farbe sowie auch Kasein , was du für den Anstrich der Gefache brauchst . Du kannst mit Kasein auch einen Kalkputz streichen und das ist auch nötig , denn ansonsten sandet die Oberfläche ab . Farben und Anstriche sind alle 7-10 Jahre fällig und normalerweise kannst du die Farbpigmente bei trockener Lagerung auch wieder verwenden und Leinöl ebenso .
Typische Farben historischer Fachwerkhäuser sind schwarz , rot , blaugrau , ocker und selten grün .
Beachte grundsätzlich bei Arbeiten an der Außenseite , dass die Hölzer einen gesunden Kraftschluss haben , das Wasser ablaufen und abtropfen kann und dass die Atmungsaktivität durch eingesetzte Baustoffe und Mittel erhalten bleibt .-

 

Fachwerksanierung innen

 

Am sichtbaren Holz sollten im Zuge der Fachwerksanierung auch die gröberen Risse und Löcher ab 1cm Weite ausgebessert und abgedeckt werden .-
Innenwände können nicht ohne weiteres entfernt oder umgebaut werden , denn sie sind ja im Verbund entstanden . Die Kräfte , die bei einem Umbau aufgefangen werden sind nicht nur von oben , sondern theoretisch von jedem Verbindungspunkt der Wand aus .
Außerdem sind die Wände mitunter von unterschiedlicher Tiefe , denn das Gebinde wurde nach aussen hin bündig gemacht . Daher hast du es unter Umständen mit Unebenheiten zu tun , die aber im Zuge einer Innenisolierung aus dem Sichtbereich eh’ verschwinden . Bei einer Vorsatzschale aus Lehm beispielsweise , die entweder aus luftgetrockneten Lehmziegeln oder Stampflehm gebaut und bis 20cm dick ist !
Bei Lehm besteht im Grunde nicht die Gefahr , dass das Holz sich zersetzt . Lehm ist als mineralischer Baustoff atmungsaktiv , ebenso Kalk und andere . Problematisch sind in Kunststoff eingebettete Kohlenstoffe und das Absperren der Durchlässigkeit von Feuchte . Das solltest du also vermeiden und besser mit etwas Zuwendung ein gesundes Wohnklima schaffen .
Wichtig ist bei einer zusätzlichen Lehmwand , dass eine kapillare Verbindung zur Außenwand hergestellt wird .
Fachwerkhäuser sind bis zur Mitte des letzten Jhd. nur in 1 bis 2 Stuben beheizt gewesen .
Daher waren die Verwerfungen des Konstruktionsholzes tolerabel und das sollte bei der Planung immer beachtet werden . Dieser Punkt taucht auch dann auf , wenn eine Wärmebehandlung zwecks Schädlingsbefall von Insekten in Frage kommt . Die Maßnahme sieht vor , den dementsprechenden Bereich für 1h bei mindestens 55° zu beheizen . Wichtig ist dabei , dass die Temperatur nicht zu hoch ansteigt und die Feuchte nicht zu niedrig ausfällt .

 

Dach-, Dachgeschossmodernisierung

 

Mit dem Sichtfachwerk enstehen Chancen gleichermaßen wie Herausforderungen , das Haus in besonders authentischer Weise zu sanieren . Dazu gehört auf jeden Fall die richtige Dachdeckung , die sich am historischen Vorbild orientiert . Bei all den Fragen von ein paar Euro mehr oder weniger für Tonziegel , Pfannen etc. , kommt mir ein wesentlicher Aspekt zu kurz : Schiefer ist extrem haltbar .
Richtig verlegt und aufgebracht kann so eine Dachdeckung über 200 Jahre halten und sieht zudem gut aus . Die Lattung war aber auch aus Eiche und ist wohl an der Stelle in Bezug auf die Haltbarkeit im Vergleich zur Fichte ähnlich einzuschätzen wie Schiefer zu konventioneller Dachdeckung .
Das Dachgeschoss ist häufig nicht über die Haustreppe zugänglich , sondern nur über eine Aufstiegsluke oder einer steilen eigenen Treppe . Die muss dann im Zuge eines Ausbaus angepasst werden .

 

Fazit

 

Mit dem Fachwerkhaus entsteht Verantwortung , aber auch Identifikation und aus der Kombination vielleicht ein richtiges Original .
Häufig kannst du schon an der Verarbeitung der Hölzer die Zeitspanne abschätzen , in der das Haus gebaut worden ist , – und damit einen Bezug herstellen zur Entstehungsgeschichte .

 

Hier noch ein kleiner Auszug an Hotspots mit Fachwerkhäusern

  • Erfurt mit sehr alten Fachwerkhäusern bis anno 1235 ,- Besonderheit: Krämerbrücke

  • Bad Wimpfen bei Bad Rappenau mit mittelalterlichem Markt

  • Marburg – Marktbrunnen

  • Biberach , Esslingen , Ravensburg , Konstanz

  • Altmühltal mit Solnhofer Plattenkalk – Deckung mit flacher Dachneigung – werden nur gelegt , Dachstuhl mit Drempel

  • Frankreich in Paris , Cahors und Rouen . Besonders hier das hohe Giebelhaus mit vorkragendem Giebelstockwerk und Schwebegiebel mit Freigespärre . – Erinnert an gotisches Maßwerk – Häufig im inneren mit Wendeltreppe

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